Wieso? Werden viele sagen, da gibt es doch nur Schwarz-Weiß- Töne? Schauen wir jedoch genauer hin, so entdecken wir z.B. das Marienbild oder das noch stärker gefärbte Bild der „Kleinen Therese von Lisieux". Und an der Wand der Seitenkapelle die 14 Kreuzwegstationen in Pastelltönen. Die wurden im September 2013 von einer Textilrestauratorin gereinigt, d.h. abgestaubt unter Zur-Hilfe-Nahme eines Staubsaugers. Diese Fachfrau schlug weitere Reinigungen vor, damit die Farben deutlicher hervortreten und die wertvollen Werke erhalten bleiben. Auf der Rückseite der 14. Station ist zu lesen, dass der Kreuzweg 1936 nach den Plänen von Prof. Ruprecht gefertigt und durch seine Frau, Webmeisterin und Lehrerin an der Aachener Webschule erarbeitet wurde. Offen bleibt die Frage, warum die Stationen entgegen dem Uhrzeigersinn angeordnet wurden. Schauen wir zu Orgelempore, so sehen wir, dass die Holzpfeifen ebenfalls eingefärbt oder bemalt sind. Nur die Fahnen, die zwischen Ostern und Pfingsten vom Seitenschiff aus die Kirche schmücken, setzen starke farbige Akzente.
Alle Unterlagen zum Bau der Kirche und Fachliteratur aus der Feder des Architekten Prof. Dr. Rudolf
Schwarz sagen eindeutig, dass er wirklich nur für die schwarz-weiße Ausführung eintrat, wobei der dunkle Fußboden das Erdhafte unterstreicht, und die weißen hoch aufragenden Wände zu dem unendlichen Gott führen, den man eh anders nicht darstellen kann.
Prof. Schwarz wehrte sich vehement z.B. gegen bunte Fenster oder Schmuckstücke an der Stirnwand. So ist auch die später erfolgte Emailumhüllung des Tabernakels nicht in seinem Sinn und stört das einheitliche Bild. Was wir, wie beschrieben, doch noch an Farben sehen, ist in meinen Augen nur eine Untermalung oder Überhöhung der Schwarz-Weiß-Ausrichtung nach dem Motto: „Weniger ist mehr!" Starke Farben finden sich dagegen in den Meßgewändern, die das liturgische Geschehen hervorheben und betonen, die ebenfalls aus der Gründerzeit stammen. Selbst die Verschlüsse sind angefertigte Einzelstücke.
Peter Hermanns
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