Teil 1: Adalbertsteinweg - Alsenstraße - Düppelstraße - Schleswigstraße - Holsteinstraße

Adalbertsteinweg

Die längste und breiteste Radiale vom Kaiserplatz bis zum Bahnhof "Rothe Erde" im Ostviertel dient als Ausfallstraße über die Eifel zur Mosel. Sie führt ihren Namen auf Adalbert - den Apostel Preußens - zurück:

Adalbert lebte im 10. Jahrhundert n. Chr. und war Bischof von Prag. Geboren in Böhmen widmete er sein Leben der Christianisierung, zunächst seiner Heimat der Slowakei, dann Schlesiens, den obwohl die Oberen in Böhmen bereits Christen waren, schwelte im Volk immer noch heidnisches Gedankengut. Dieses suchte er mit benediktinischem Eifer zu zerstreuen.

Durch seine Erfolge aufmerksam geworden, unterstützten ihn Kaiser Otto III. (983-1002 n. Chr.) und der Polenkönig Boleslaw bei seinem Bemühen, auch bei den Pruzzen (Preußen) das Christentum fest zu verankern.

Als in Danzig und Umgebung die Erfolge nicht ausblieben, zog er den Hass der nicht zu Bekehrenden auf sich und wurde 997 n. Chr. in der Nähe des Frischen Haffs (Ostpreußen) ermordet. Schon 999 n. Chr. erfolgte die Heiligsprechung. Seine Gebeine wurden im Veitsdom in Prag beigesetzt.

Alsenstraße - Düppelstraße
Schleswigstraße - Holsteinstraße


Zwei Straßen im Inneren des oberen Ostviertels von ähnlicher Qualität: Die Alsenstraße, eine Wohnstraße mit Anbindung an die Düppelstraße und den Adalbertsteinweg - die Düppelstraße ebenfalls eine Wohnstraße, die südlich in den Reichsweg einmündet und nördlich an den Hohenzollernplatz grenzt.

Gemeinsam stehen ihre Namen für Schlachtorte im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen Dänemark und dem Deutschen Bund (Staatenbund aller deutschen Fürstentümer, freien Reichs- und Hansestädte seit dem Wiener Kongress 1815).

1848/49 und 1863/64 entbrannten zwei Kriege mit unterschiedlichem Ausgang:
Der 1. Waffengang wurde durch die Dänen eröffnet (unter König Friedrich VII.) mit dem Ziel, Schleswig für Dänemark zu gewinnen (Unterstützung erhielt der König durch die entlang der Eider angesie-delten Dänen).
Großen Erfolgen der deutschen Bundestruppen zu Lande standen Misserfolge in Seegefechten gegenüber, so dass mehrere Friedensverhandlungen erforderlich wurden, die am Ende zum Verlust von Schleswig und Holstein an Dänemark führten. Für beide Landesteile wurde jedoch ein Sonderstatus ausgehandelt.

Der 2. und letztlich entscheidende Feldzug entzündete sich am Entschluss Dänemarks, eine neue Verfassung einzuführen, bei der der Sonderstatus für Schleswig und Holstein wegfiel.
Im Auftrag des Bundes griff daraufhin preußische und österreichische Infanterie (57.000 Mann), unterstützt durch entsprechende Artillerie, Dänemark an.
Nach Eroberung der strategisch wichtigen" Insel Alsen" und der Erstürmung des dänischen Festungswerkes "Düppeler Schanzen" brach die dänische Verteidigungslinie zusammen. Im nachfolgenden Frieden von Wien musste Dänemark Schleswig an Preußen, sowie Holstein und Lauenburg an Österreich abtreten.

Als Erinnerung an diese Annexion gelten auch die Schleswigstraße und die Holsteinstraße.

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