Teil 22: Steffensplatz

Steffensplatz

Ein kleiner halbkreisförmiger Platz koppelt die Friedrichsstraße an den Adalbertsteinweg. Von hier ausgehend verläuft sie nach Süden. Rund um den Platz entstand ab 1870 Wohnbebauung, die als entfernteste Westgrenze in den Pfarrbezirk St. Josef [heute: St. Josef und Fronleichnam) einbezogen wurde. Die wenig bekannte Bezeichnung geht auf Johann Josef Steffens zurück, ein aus dem Handwerkerstand hervorgegangener Bauunternehmer. Sein ursprünglicher Beruf war Maurermeister.

In seiner  Eigenschaft als Bauunternehmer wurde ihm seitens der Stadt Aachen die Erschließung des Geländes zwischen der Lothringerstraße und der Wilhelmstraße inklusive Bebauung übertragen. Wahrscheinlich zurückzuführen auf seinen Bekanntheitsgrad als begabter Städtebauplaner und seine guten Beziehungen zu den amtlichen Stellen der Stadt. Die Bearbeitung des Gesamtkomplexes nahm etwa 10 Jahre in Anspruch. Anschließend setzte sich Steffens zur Ruhe.

Seinen  weiteren Lebenswandel widmete er privaten Studien,  u. a. dem Entwurf seiner aufwändigen Grabstelle, die auf dem Ostfriedhof zu finden ist. 1910 verstarb er und wurde dort beigesetzt.

Die Erinnerung an Johann Josef Steffens durch die Namensgebung für den Platz am Rande eines von ihm konzipierten und durchgeführten großflächigen Bauauftrages ist durchaus gerechtfertigt. War es doch ein schwer zu kalkulierendes Risiko, in einem so umfangreichen Gebiet des Unternehmertums erfolgreich tätig zu werden.

Das gesamte Gebiet zwischen Adalbertsteinweg, Augustastraße, Frankenstraße und Wilhelmstraße wird auch heute noch als „Steffensviertel“ bezeichnet.

Pfarrgemeinde St. Josef und Fronleichnam - Leipziger Str. 19 - 52068 Aachen