Haus Nr. 7

Das Aachener chaOSTheater inszeniert unter der Regie von Reza Jafari im März dieses Jahres das Stück „Haus Nr. 7“ von Sepideh Shokri.

Die iranische Autorin Sepideh Shokri verarbeitet im Theaterstück „Haus Nr. 7“ gesellschaftliche Benachteiligung genauso wie individuell schmerzhafte Erfahrungen der Protagonisten, die sich in einer psychiatrischen Therapieeinrichtung befinden. Die Patienten berichten sich gegenseitig nach und nach die Gründe und Auslöser ihrer Störungen und Traumata: Meist geht es um Gewalterfahrungen in den Herkunftsfamilien, um erlebten sexuellen Missbrauch oder auch das Eingebunden sein als machtloser Beobachter. Die so entstandenen psychischen Traumata prägen biografische Entwicklungen, aber haben auch seelische Behinderungen bezüglich des Selbstbildes, des Selbstwerterlebens, der Kommunikationsfähigkeit, von Denken, Wahrnehmung, Erleben des Erwachsenen zur Folge.

Berührend erscheint dabei die Solidarität der Patienten untereinander, ihre Verständnisbereitschaft, ihre fürsorgliche Zuneigung und Verantwortlichkeit füreinander. Sie halten zusammen gegen autoritäre Ärzte, empathiearme Therapeuten oder sadistische Pfleger. Das Umfeld läuft Gefahr, in seinen Strukturen und Handhabungen, den Merkmalen einer totalitären Institution nahezukommen, die dann individuell-privat erfahrenes Leid in seinen Mechanismen unbewusst fortführen und einer therapeutischen Grundhaltung (Befreiung von fremd- und eigenbestimmten Zwängen, Hinführung zu Eigenverantwortlichkeit und  Autonomie, „Freiheit“) geradezu widersprechen würde.

Die Premiere findet am 21. März 2019 um 20:00 Uhr im Bürgerzentrum St. Fronleichnam (Schleswigstraße 15, 52068 Aachen) statt. Die dort ebenfalls stattfindenden weiteren neun Aufführungen finden an den folgenden Terminen statt: 24.03. (19:00) / 28.03. (20:00) / 30.03. (20:00) / 31.03. (19:00) / 04.04 (20:00) / 06.04. (20:00) / 07.04. (19:00) / 11.04. (20:00) / 13.04. (19:00).

Pfarrgemeinde St. Josef und Fronleichnam - Leipziger Str. 19 - 52068 Aachen